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In diesem Jahr feiern alle kleinen und großen Schlossgeister
19 Jahre Kita "Schlossgeister" Schwarzbach
Der Babytreff findet dienstags 9.30 - 10.45 Uhr statt.
Ab sofort nehmen wir Anmeldungen für August 2024 entgegen, bitte melden Sie ihr Kind rechtzeitig bei uns an.
Unsere Öffnungszeiten:
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Brennpunkt: neues Kitagesetz - Lausitzer Rundschau vom 05.11.2007
Es waren weitaus mehr Interessierte zum Brennpunkt-Gespräch gekommen als erwartet. Das Thema: "Neues
Kitagesetz" und die allgemeine Situation der Vorschulbetreuung im Landkreis sorgte für reichlich
Gesprächsbedarf zwischen Erzieherinnen und Politikern. CDU-Landtags abgeordneter Ingo Senftleben hatte
Staatssekretär Burghard Jungkamp nach Schwarzheide geholt, der zahlreiche Fragen und Anregungen der
Erzieherinnen mit ins Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) nahm.
Foto: Jana Wieduwilt
Reges Interesse und großer Diskussionsbedarf der Kita-Erzieher zeigten sich beim Brennpunkt-Gespräch,
zu dem Landtagspolitiker Ingo Senftleben den Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport des Landes
Brandenburg, Burkhard Jungkamp, eingeladen hatte.
Das neue Gesetz ist seit Juli 2007 in Kraft und enthält drei wesentlich neue Punkte, wie Ingo
Senftleben und Burkhard Jungkamp eingangs erläuterten. Im Gesetz ist ein Rechtsanspruch auf
Betreuung in Tagespflege oder einer Kindertagesstätte festgeschrieben, auch wenn die Eltern der
Kinder arbeitslos werden. In Schwarzheide betrifft die Gesetzesänderung ganze fünf Kinder.
Stadt und die Träger der Kindertagesstätten entschieden schon vor der gesetzlichen Regelung
zum Wohle der betroffenen Kinder, so Marion Kießling von der Stadtverwaltung Schwarzheide.
Die zweite entscheidende Neuerung des Gesetzes umfasst den inzwischen deutlich stärker formulierten
Bildungsauftrag, den die Kindertagesstätten und Tagesmütter wahrnehmen. "Bildungsarbeit muss
ganz früh beginnen, um allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die gleichen
Bildungschancen zu ermöglichen", sagte dazu Burkhard Jungkamp. Brandenburg sei das erste Bundesland,
das einen einheitlichen Bildungsplan auch für die Kindertagesstätten herausgegeben habe, inzwischen
hätten andere Bundesländer nachgezogen. Hier sieht Marion Kminikowski von der Kindertagesstätte
"Bummi" in Schwarzheide noch Nachbesserungsbedarf, denn "ein detaillierter untersetzter Plan würde
die Erzieherinnen entlasten". Hier zeigt sich die Kernaussage vieler Diskussionsbeiträge: "Wir haben
zu wenig Zeit und Kraft, um beim bestehenden Betreuungsschlüssel weiter unsere Qualitätsansprüche
an die Vorschulbildung umzusetzen", so Marion Kminikowski unter Beifall der Anwesenden. Dem Staatssekretär
und dem Landtagsabgeordneten sind die Probleme an der Basis bekannt. Schlicht fehle dem Land das Geld,
um günstigere Betreuungsschlüssel zu finanzieren, trotz der Aufstockung des Kita-Etats auf
knapp 133 Millionen Euro und weiterer vier Millionen für die Betreuung der unter Dreijährigen,
erklärte Burkhard Jungkamp. Dass die Vorschulbetreuung in den vergangenen Jahren in ihrem öffentlich
wahrgenommenen Stellenwert erheblich zugenommen habe, sehen die Pädagogen mit Freude, dennoch fühlen
sie sich noch immer vom Land zu wenig unterstützt. "Wir haben schlicht die Nase voll", brachte es die
amtierende Leiterin der Kita "Knirpsenland", Rita Stroisch, aus Lauchhammer auf den Punkt. Immer neue
Vorgaben seien mit dem vorhandenen Personal nicht zu meistern, meinte sie.
Die Sprachstandsförderung, die dritte grundlegende Neuerung im Gesetz, sahen die meisten Pädagogen
im Raum positiv, bemängelten jedoch erneut die fehlende Zeit für diese umfassende Förderung
einzelner Kinder.
Nach Angaben des Ministeriums haben etwa 15 Prozent der Vorschulkinder in Brandenburg diese intensive
Förderung nötig. Je eine Erzieherin pro Kita soll bis 2009 entsprechend geschult werden.
Bedenken, wie die Intensivbetreuung in Kleinstkitas wie der Schwarzbacher Kita "Schlossgeister" bei
insgesamt nur zwei Betreuern umsetzbar sei, äußerte Bettina Vales, Leiterin der Schwarzbacher
Kita.
Birgit Fiedler, Leiterin der Kita "Groß und Klein" in Lauchhammer, fragte nach den genauen
Meldeauflagen an Schulamt und Schulen für die geförderten Kinder. Sie und ihre Kolleginnen aus
weiteren Einrichtungen befürchten Konflikte mit dem Datenschutz. Auch diese Frage nahm der
Staatssekretär mit nach Potsdam. Er betonte noch einmal, dass er sich für weitere Investitionen in
der frühkindlichen Bildung einsetzen wolle und dass nach einem Jahr in der Umsetzung des Gesetzes
eine erneute Prüfung stattfinde, um eventuelle Nachbesserungen vornehmen zu können.
Von Jana Wieduwilt